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CareFlex: Frist verlängert
Hannover | Die Frist für die vereinfachte Gesundheitsprüfung bei CareFlex Chemie wurde noch einmal verlängert (kompakt berichtete in der März-Ausgabe). Sie endet nun am 30. Juni 2022. Ab dem 1. Juli 2022 gilt dann für die Beschäftigten, ihre Lebenspartner*innen und Kinder die normale Gesundheitsprüfung.
Die großen Herausforderungen in der Pflege belegen sehr deutlich den Wert der tariflich vereinbarten Pflegezusatzversicherung. Die Tarife »CareFlex Chemie Aufstockung« und »CareFlex Chemie Familie« ermöglichen darüber hinaus, die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung und der obligatorischen Grundabsicherung von CareFlex Chemie ideal zu ergänzen. Denn gerade beim Thema Pflege gilt: Wer auch im Pflegefall selbstbestimmt leben möchte, sollte vorsorgen.
IGBCE-Mitglieder erhalten zusätzlich wertvolle Pflegeserviceleistungen von der IGBCE Bonusagentur in Kooperation mit der Johanniter Unfallhilfe. Im Rahmen einer Beratung sichern sich IGBCE-Mitglieder den Anspruch auf einen personalisierten Pflegeschutzbrief.
Um einen Termin für eine Beratung zu vereinbaren, ist es erforderlich, sich im Beschäftigtenportal unter beschaeftigte.careflexchemie.de einmalig zu registrieren. Buche jetzt einen Beratungstermin, informiere dich über die Änderungen und lass dich beraten!
red
»Wir werden nicht nachgeben«
Speyer/Ladenburg/Lübz/Bergisch Gladbach | Tarifrunde Saint-Gobain Isover: IGBCE erhöht mit Aktionen den Druck
Nach den krachend gescheiterten Tarifverhandlungen bei Saint Gobain Isover ist auch die erste Schlichtung ergebnislos geblieben. Die IGBCE und der Bundesarbeitgeberverband Glas + Solar konnten sich nicht auf ein Ergebnis für die bundesweit rund 900 Beschäftigten des Dämmstoffherstellers einigen. Mit Aktionen vor den Standorten in Ladenburg, Lübz, Bergisch Gladbach und Speyer hat die IGBCE nun den Druck auf den Arbeitgeber erhöht.
Jens Müller, Tarifkommissionsmitglied und stellvertretender Betriebsratsvorsitzender am Isover-Standort Ladenburg findet deutliche Worte: »Wir fordern den Arbeitgeber auf, in der zweiten Schlichtungsrunde endlich ein faires Angebot auf den Tisch zu legen.«
Gewerkschaftssekretär Fabian Haag fordert: »Es muss sich was tun im Geldbeutel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die Inflation steigt und steigt, das muss sich auch auf der Lohnabrechnung widerspiegeln.«
Die IGBCE fordert deutlich mehr Geld für die Beschäftigten und die stufenweise Angleichung des Werkes Lübz an das West- Niveau. »Die Baubranche, in der Glaswolle und Dämmstoffe gebraucht werden, boomt. Der Umsatz im vergangenen Jahr war sensationell – 60 Millionen Euro höher als im Vorjahr. Auch der Gewinn übertraf den des Vorjahres um 10 Millionen Euro«, betont IGBCE-Verhandlungsführerin Sabine Duckstein.
Zwar sei die Herstellung von Glaswolle energieintensiv und dementsprechend treffe das Unternehmen die derzeitig hohen Energiepreise; sie betont aber: »Die steigenden Preise treffen jeden einzelnen der Kolleginnen und Kollegen genauso. Sie brauchen und sie verdienen ein sattes Plus. Da werden wir nicht nachgeben.«
Die zweite Schlichtung findet Ende April statt. Sollte auch diese scheitern, sind Arbeitskampfmaßnahmen möglich. »Unsere Kolleginnen und Kollegen verdienen einen fairen Tarif.«
red
Tarifabschluss erzielt — Forderungen erfüllt
iphofen | Kräftiges Plus für Beschäftigte der Lederwaren-, Kunststoffwaren- und Kofferindustrie
Die IGBCE hat sich mit dem Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie in der ersten Verhandlungsrunde auf ein Ergebnis für die 5000 Beschäftigten der Lederwaren-, Kunststoffwaren- und Kofferindustrie geeinigt.
Der Abschluss berücksichtigt die Beschäftigten der unteren Entgeltgruppen der Branche überproportional. Schichtarbeitnehmer*innen werden insbesondere in der Nachtschicht von den neuen Maximalschichtzuschlägen profitieren.
»Es war uns wichtig, mit dieser Tarifeinigung vor allem die unteren Entgeltgruppen zu gestalten, die besonders von Inflation und den hohen Energiepreisen betroffen sind«, erklärt IGBCE-Verhandlungsführer Frieder Weißenborn. Im Entgeltgitter wird die zweijährige Ausbildung mit einer zusätzlichen Stufe neu honoriert. Die Forderungen der IGBCE seien damit erfüllt, zeigte er sich zufrieden.
Der Abschluss im Detail: Die Entgelte aller Beschäftigten steigen ab dem 1. April um 2,5 Prozent. Die unteren Entgeltgruppen profitieren überproportional: In der Entgeltgruppe 2 werden die Entgelte ab dem 1. April 2022 zusätzlich um weitere 2 Prozent, ab dem 1. August 2022 um weitere 2,6 Prozent und ab dem 1. Oktober 2022 um weitere 4 Prozent erhöht. In der Entgeltgruppe 3 steigen die Entgelte ab dem 1. April 2022 um 4 Prozent und in der Entgeltgruppe 4 um 3 Prozent.
Für die Auszubildenden wurde über alle Ausbildungsjahre eine Erhöhung von 100 Euro vereinbart. Dies entspricht der Forderung. Die Auszubildenden erhalten ab dem 1. April 2022 folgende Vergütungen: 1. Ausbildungsjahr: 980 Euro, 2. Ausbildungsjahr: 1020 Euro, 3. Ausbildungsjahr: 1050 Euro und 4. Ausbildungsjahr: 1100 Euro.
Große Unternehmen im Tarifbereich sind unter anderem der Kindersitzhersteller Britax Römer in Leipheim, der Automobilzulieferer Parat in Neureichenau und der Kofferhersteller und Globalplayer Rimowa in Köln, der zur Louis Vuitton Group gehört.
Isabel Niesmann
»Arbeitgeber verhandlungsunfähig«
Lübbenau | Die zweite LEAG-Tarifverhandlung ist ohne Ergebnis geblieben
Die zweite Tarifverhandlung bei dem Lausitzer Energieunternehmen LEAG ist am 13. April ohne Ergebnis beendet worden. Die Gespräche für die rund 7200 Beschäftigten des Konzerns waren von Konfrontation geprägt.
»Die Arbeitgeber sind weiter verhandlungsunfähig und lehnen sämtliche unserer Forderungspunkte ab. Sie ignorieren völlig die aktuelle Situation und die hohen Inflationsraten, die unsere Kolleginnen und Kollegen hart treffen«, so IGBCE-Verhandlungsführer Holger Nieden. Er hebt hervor: »Die Beschäftigten haben geliefert. Sie brauchen jetzt Entlastung. Sie verdienen eine saftige Erhöhung der Entgelttabelle.«
Die IGBCE fordert, die Vergütungen um 7 Prozent anzuheben (Auszubildende entsprechend). Sie will außerdem die Freistellungstage für IGBCE-Mitglieder dauerhaft festschreiben. Die Arbeitgeber wollen stattdessen eine Nullrunde in der Vergütungstabelle, die Freistellungstage für IGBCE-Mitglieder streichen und eine Einmalzahlung in Höhe von 600 Euro.
»Dies ist eine Beleidigung für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, mit so einem unangemessenen Angebot in die Verhandlungen zu kommen«, findet Toralf Smith, Mitglied der IGBCE-Verhandlungskommission.
Die Arbeitgeberposition sei inakzeptabel und nicht diskussionswürdig, so Verhandlungsführer Nieden. Er betont: »Die Arbeitgeber werden den Druck der Kolleginnen und Kollegen spüren.« Geplant ist ein Aktionstag an allen Standorten des zweitgrößten deutschen Stromerzeugers.
Die IGBCE-Tarifkommission hat die dritte Verhandlungsrunde zunächst abgesagt und die Arbeitgeber stattdessen aufgefordert, ein realitätsnahes Angebot vorzulegen. Nieden unterstreicht: »Tun sie das nicht, müssen wir Arbeitskampfmaßnahmen einleiten.«
Isabel Niesmann
Tausend Beschäftigte machen ihrem Ärger Luft
Insgesamt mehr als tausend LEAG-Beschäftigte haben sich am 26. April an den Kraftwerken und Tagebauen des Lausitzer Energieunternehmens versammelt, um ihrem Ärger Luft zu machen. Allein 500 demonstrieren im Industriepark Schwarze Pumpe in Spremberg (Spree-Neiße) für höhere Löhne.
Stopp für Tagebau Jänschwalde verhängt
Ab Mitte Mai wird im Tagebau Jänschwalde keine Kohle mehr gefördert. Grund ist ein Gerichtsbeschluss des Verwaltungsgerichtes Cottbus, wonach die LEAG den Tagebau am 15. Mai anhalten muss.
Die Umweltverbände Grüne Liga und Deutsche Umwelthilfe hatten vorgebracht, dass die LEAG für den Betrieb der Grube seit Jahren deutlich mehr Grundwasser abpumpe, als erlaubt sei. Mit einem Eilantrag waren die Umweltverbände deshalb gerichtlich gegen den Braunkohlentagebau vorgegangen.
Um das Gelände zu sichern, muss das Wasser trotz dieses Stopps jedoch weiter abgepumpt werden und die Rekultivierung komplett neu geplant werden. »Die Deutsche Umwelthilfe hat der Umwelt damit mehr Schaden zugefügt als alles andere. Und nicht nur der Umwelt, sondern auch den Beschäftigten im Tagebau Jänschwalde. Für sie ist das eine mittelschwere Katastrophe«, so Ute Liebsch, Bezirksleiterin des IGBCE-Bezirks Lausitz. Die rund 400 Beschäftigten des Jänschwalder Tagebaus sollen zum Teil im Sicherungsbetrieb am Standort bleiben und zum Teil auf andere Tagebaue verteilt werden. Sie müssen dann deutlich längere Anfahrtswege zur Arbeit auf sich nehmen.
red