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mainz | Gewerkschafter*innen unterstützen mit vielen Aktionen die Chemie-Tarifrunde 2022
Gute Ergebnisse trotz Pandemie
mainz | Zwischenbilanz der Betriebsratswahlen im Landesbezirk/Viele Vorsitzende wieder gewählt
Noch bis Monatsende laufen die Betriebsratswahlen. Auch zwei Jahre nach der Pandemie bleibt die Abstimmung eine Herausforderung: Die Organisator*innen mussten weit mehr als üblich in Briefwahl investieren. Bei der BASF SE war bereits vom 24. Januar an eine schriftliche Abstimmung möglich. Und dennoch: »Etwas enttäuscht bin ich über die Wahlbeteiligung: Sie sank von fast 61 Prozent (2018) auf gut 55 Prozent«, kommentiert Sinischa Horvat, der als Betriebsratsvorsitzender bestätigt wurde.
Für die kommenden vier Jahre hat sich sein Gremium vorgenommen, den Beschäftigten weiterhin Sicherheit und Schutz zu bieten. Schon bislang habe der BASF-Betriebsrat Kurzarbeit für die meisten Bereiche vermeiden oder Homeoffice und Kinderbetreuung kurzfristig ermöglichen können. »Langfristig war und ist die laufende Standortvereinbarung der Garant für den Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen«, so Horvat. Eine Verlängerung dieser für die Zeit nach 2025 strebt er an.
Doch in der Zukunft erwarten die Gremien, insbesondere mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine, einige Risiken: »Bei unseren Kolleg*innen gibt es Sorgen und Ängste«, beschreibt Katja Marx, die im Amt ebenso bestätigte Betriebsratsvorsitzende bei Zschimmer & Schwarz, die Stimmung. Für die kommenden vier Jahre sei die Agenda lang: »Eine große Aufgabe wird es sein, im Unternehmen wieder mehr zusammenzuwachsen. Die beschränkten Präsenzveranstaltungen, wenig Begegnungen und ein hoher Anteil an mobilem Arbeiten machen die Betriebsratsarbeit, die von den Kontakten lebt, nicht leicht. Und das während die großen Veränderungen – Stichwort Transformation – weiter voranschreiten.« Für Marx ist klar: »Das wollen und dürfen wir nicht dem Arbeitgeber alleine überlassen.«
Auch für Thommy Scherer, der ebenfalls als Betriebsratsvorsitzender der Villeroy & Boch AG (Bad und Wellness) bestätigt wurde, hat die »Standortsicherung und Erhaltung unserer deutschen Werke oberste Priorität. Wir wollen den Kultur- und Strukturwandel mit all seinen Herausforderungen meistern und gestalten«, betont er. Dabei will er an Erfolge der vergangenen Legislaturperiode anknüpfen. Hier konnte das Gremium viele Zeitverträge in Festverträge umwandeln, Rentenbrückenmodelle für interessierte Mitarbeiter*innen im gewerblichen Bereich anbieten und Gesamtbetriebsvereinbarungen, etwa zu Kurzarbeit, Demografie und mobilem Arbeiten, abschließen.
Axel Stefan Sonntag
STIMMEN ZUR WAHLBETEILIGUNG UND ZU DEN ERGEBNISSEN
»Ich wurde mit 75 Prozent der abgegeben Stimmen gewählt. In unserer konstituierenden Sitzung wählten mich meine Kolleg*innen einstimmig und erneut zum Vorsitzenden Bad und Wellness. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 70 Prozent. Leider gingen einige Briefwahlvoten zu spät ein, ansonsten hätten wir diese Marke sicher übertroffen.«
Thommy Scherer
Betriebsratsvorsitzender Villeroy & Boch
»Unsere Belegschaft schenkte mir bei der Persönlichkeitswahl die meisten Stimmen, dafür sage ich Danke. Dennoch fielen, bedingt durch eine geringere Wahlbeteiligung (60 statt zuletzt 73 Prozent), bei allen Wiedergewählten die Zahlen niedriger aus. Vier neue Kollegen sind in unserem elfköpfigen Gremium erstmals vertreten. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit!«
Katja Marx
Betriebsratsvorsitzende Zschimmer & Schwarz
»Wir haben bei unserer Listenwahl den Stimmenanteil mit mehr als 83 Prozent nahezu halten können. Es fehlt gegenüber 2018 nur gut ein halber Prozentpunkt. Das ist mit Blick auf die schwierigen Umstände ein solides Ergebnis. Die IGBCE-Liste erhielt einen Sitz weniger als 2018. Gleichwohl konnten wir 46 von 55 Sitzen besetzen. Das ist weiterhin eine überzeugende Mehrheit.«
Sinischa Horvath
Betriebsratsvorsitzender BASF SE